TRADITION SEIT 1908

Der erste Kaffee wurde noch auf der Düsseldorfer Straße 27 getrunken. Genau gegenüber vom heutigen Café Bös wurde am 1. April 1908 im Gebäude des heutigen Küchenstudios das Geschäft gegründet. Willi Bös „Gries Bös“ und Antonie Bös „Tante Toni“ legten den Grundstein für den heutigen Traditionsbetrieb, der aus Ratingen nicht mehr weg zu denken ist. Als 1908 das Café eröffnet wurde, war es neben dem Café Burg und dem Café Buschhausen das dritte Café in Ratingen. Ein Jahre später kaufte Bäcker- und Konditormeister Willi Bös das Haus Düsseldorfer Straße 26, in dem bis dahin Willem Osterwind sein Zigarettengeschäft hatte. Eine Backstube wurde angebaut und die Caféräume umgestaltet.

Damals kosteten die Brötchen noch zwei Pfennig, Berliner und „Plunderteilchen“ waren für fünf Pfennig, eine Tasse Kaffee für 20 Pfennig zu haben. 1919 erhielt das Café die Konzession für den Wein- und Likörausschank, die Räume wurden erweitert. Ab 1930 übernahm Sohn Hubert die Leitung in der Backstube. Die folgenden drei bis vier Jahre waren die schlimmsten Zeiten – Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit drückten auf die allgemeine Geschäftslage, und manchmal musste seine Frau Anneliese Bös die Tageskasse mit sieben oder acht Mark Einnahme abschließen.

TREFFPUNKT FÜR DIE GANZE STADT

Aber die Jahre der allgemeinen Depression gingen vorüber, und wie zuvor war das Café Bös Treffpunkt für Bürger und Vereine. Als der 2. Weltkrieg ausbrach und Hubert Bös Soldat war, ruhte die Hauptlast der Geschäftes wieder auf den Schultern von „Tante Toni“ die schon in ersten Weltkrieg das Geschäft weitergeführt hatte, während ihr Mann an der Front stand. Im letzten Kriegsjahr rissen Bomben die Vorderfront des Hauses weg, die Backstube brannte aus, und die Wiederaufbauarbeit musste ohne den Geschäftsgründer Willi Bös getan werden, der 1944 gestorben war. „Tante Toni“ erlebte bis zu ihrem Tode 1951 mit, wie das alte Geschäft wieder erstand. Somit wurde das Café von Hubert Bös und Anneliese Bös weiter geführt, und der Weg für die Zukunft des Café Bös nahm weiter seinen Lauf.

Hubert Bös, der 1958 sein 35- jähriges Berufsjubiläum feierte, war nicht nur Bäcker und Konditormeister. Er hat auch in die heimatstädtischen Vereine, seit 1932 bei den Sebastianern, seit 1928 im Ratinger Karneval, viel Begeisterungen, Tatkraft und Zeit investiert, und oft genug hatte er nach anstrengenden „Sitzungen“ gerade Zeit von der schwarzen Hose in die weiße Bäckerhose zu steigen, weil es inzwischen Zeit war, in die Backstube zu gehen.

„Ich hab auch schon mal im schwarzen Anzug den Brötchenteig gerollt“ schmunzelte Hubert Bös (Zitat März 1958), zu dessen Stammgäste die Blau-Weißen und die Männer der Tell-Kompanie gehörten. Wie der Vater so der Sohn, das dachte sich auch Hans Hubert Bös, der 1963 sein Konditorhandwerk lernte. Viele Jahre haben Anneliese Bös und sein Sohn gemeinsam das Geschäft geführt.

Da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, war auch Hans Hubert im Sommer dem Schützenwesen und im Winter dem Karneval sehr verbunden. Als begeisterter Reiter des Reitercorps Ratingen und stolzer Karnevalist der Prinzengarde „blau-weiss“ investierte auch er ebenfalls viel Zeit und Kraft in die Vereine.

NOCH IMMER IN FAMILIENHAND

Die Liebe zur Heimatstadt und zur Familientradition haben dazu geführt das Café auch in der 4. Generation weiterzuführen. Alexander Bös hat im April 2013 das Geschäftshaus, von Hans Hubert und Edeltraud Bös käuflich erworben. Am 01. Mai fiel dann der Startschuss zur Sanierung.

5 Wochen späteröffnete das Café im neuen Glanz seine Türen. Genau wie der Vater und Großvater, ist Alexander auch im Brauchtum tief verankert. Als 1. Präsident der Prinzengarde blau-weiss Ratingen tritt er in die Fußstapfen seines Großvaters und als Mitglied im Reitercorps Ratingen teilt er mit seinem Vater die Freude am Schützenbrauchtum.

Im Juni 2019 fand eine umfassende Modernisierung des Cafés statt, sodass in den historischen Räumen nun Tradition auf zeitgemäßes Design trifft.

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